Hunter Longe
*1985 in Kalifornien, lebt in Genf

Concrete sculpture partially dissolved in hydrochloric acid, Work in progress, 2025, Photo: the artist
Longes Projekt reflektiert die Zyklen von Leben und Tod und zeigt auf, wie lebendige Organismen und fossile Überreste geologische Materialien wie Kalkstein formen. Prozesse wie Biomineralisation und organischer Zerfall tragen auch auf dem Hof zu einem stetigen Materialkreislauf bei – und lassen die Grenzen zwischen Belebtem und Unbelebtem, Biologischem und Mineralischem verschwimmen.
Gezeigt wird der Auftakt eines zweijährigen Projekts zur Erosion bzw. „Auflösung“ von Kalkstein (und Beton, der aus Kalkstein gewonnen wird) sowie zur „Selbstheilung“ antiken römischen Betons. Daraus entstehen sich wandelnde Skulpturen, die sich allmählich auflösen oder selbst reparieren. Fossile Überreste ausgestorbener Meereslebewesen und der Fluss des Wassers spielen in diesen Transformationsprozessen eine zentrale Rolle.
Während der Eröffnung werden Hunter Longe und Sound-Artist Aio Frei die Bewegungen der geologischen Materialien sowie des Wassers in der Umgebung auf dem Bauernhof in eine vielschichtige Klangperformance übersetzen. Installation und Performance fragen nach den gesellschaftlichen Machtstrukturen, welche ähnlich der baulichen Strukturen, der Entropie, Auflösung wie auch der Heilung unterliegen, und wie Spuren aus der Vergangenheit, die durch diese Kräfte geformt wurden, unser Heute prägen.