Lara Dâmaso

*1996 in Biel, lebt in Zürich, CH

Flesh of Sound: a Meditation, 2024, Performance, We Travel to Know our Own Geography, KUBORAUM & Terraforma, Opening 60th Venice Art Bienniale, Venice, IT, Photo: Kuboraum

Lara Dâmaso konzipiert mit Enchysis - I Amphorae ein Gefäss, ein Körper aus Ton, der ihr als materieller Behälter und flüssiger Verstärker ihrer künstlerischen Praxis dient. Sie erforscht den Dialog zwischen dem Aussenraum und inneren Raum ihres Körpers durch ihre Stimme, welche sich durch den Körper bewegt und widerhallt. Als Resonanzräume dienen Hüften und Beckenboden, Magen und Brustkorb, Brust und Lungen, Kehle und Mund sowie Schädel und Nase. Diese Räume definieren eine Klangskala, die sich auf die klassische Tonleiter bezieht. Die tiefsten Stimmen befinden sich im Beckenboden und die höchsten Stimmen im Schädel. Diese Praxis ist eng mit der Atmung verbunden: beim Einatmen wird die Luft in den gewählten Raum gelenkt und aufgeblasen, beim Ausatmen aus diesem Raum heraus gestimmt. Die tönerne Skulptur funktioniert als Reproduktion des Körpers der Künstlerin - entleert und von innen aufgeblasen, mit dem Schädel als einziger Öffnung.. Das mit Wasser gefüllte Keramikgefäss wird sowohl zum akustischen als auch zum visuellen Verstärker. Mit Hilfe von Schallwandlern in Form von Kontaktmikrofonen wird die Stimme wiedergegeben, welche zuvor beim Singen in der Amphore aufgenommen wurde. Auf der Wasseroberfläche bilden sich durch die Schallwellen Chladnysche Klangfiguren, welche die Stimme in sichtbare Bewegung verwandeln.